Das Thema Mietkauf ist in Österreich ein viel besprochenes Thema. Nicht jeder hat die finanziellen Mittel um sich sein eigenes Haus kaufen zu können. Ab dann macht es Sinn sich mit einem Mietkauf zu beschäftigen.
Allerdings handelt es sich hierbei um keine Möglichkeit zur Finanzierung der Eigentumswohnung. Im Prinzip werden die Mieten zusammen mit dem Kaufpreis verrechnet. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Optionen.
Entweder es wird gekauft oder es kommt zum verpflichtenden Kauf. Bei jedem Mietvertrag wird ein Vertrag aufgesetzt, um die wichtigsten Details festzuhalten. Was genau ein Mietkauf in Österreich ist und worauf es ankommt, wird im folgenden Artikel erklärt.
Was genau ist eine Mietkaufwohnung?
Der Mietkauf eines Hauses oder Eigentumswohnung wird oft mit der Finanzierung einer Wohnung verwechselt. Jedoch ist das nicht richtig.
Beim Mietkauf besteht später die Option das Haus zu kaufen. Deswegen wird das während der Miete gezahlte Geld nicht auf den Kaufpreis der Immobilie gerechnet.
Außerdem besteht für den Vermieter keine Pflicht den späteren Kaufpreis beim Abschluss des Vertrags anzugeben. All diese Regeln geziehen sich auf die Bauvereinigungen der Genossenschaftswohnungen.

Wichtig: Vorab genau informieren!
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Etwas anders ist es bei einem privaten Mietkauf. Im Grunde genommen gibt es hier aber keine gesetzlichen Vorschriften. Deswegen lassen sich die Vereinbarungen individuell selbst gestalten und anpassen. Das sorgt unter dem Strich für mehr Flexibilität.
Welche Modelle gibt es?
Das Prinzip vom Mietkauf lässt sich relativ einfach erklären und steckt bereits im Namen. Es ist eine Option, um die Immobilie später erwerben zu können. Meist wird die Immobilie dazu gemietet und bei Gefallen auch gekauft.
Dabei wird die Miete zum Kaufpreis des Hauses oder der Eigentumswohnung angerechnet. Es gibt aber auch Verträge, in dem der Kauf eine freiwillige Option ist. Bei anderen Verträgen hingegen besteht Pflicht zum Kauf. Aus diesem Grund gibt es mehrere Möglichkeiten einen Mietkaufvertrag zu gestalten:
- -> Modell A:
Hier handelt es sich um einen Mietkauf mit einem festen Termin sowie einem genau definierten Preis. - -> Modell B:
Hier handelt es sich um einen Mietkauf mit einem optionalen Kauf, der nicht verpflichtend ist.
Wie oben bereits erwähnt bietet der Mietkaufvertrag einige Vorteile, sofern die Option zum Kauf offen bleibt.
Vor- und Nachteile beim Mietkauf
Der Mietkauf ist aufgrund seiner zwei verschiedenen Optionen eine beliebte Wahl, um seine eigene Immobilie finanzieren zu können. Aus diesem Grund ergeben sich folgende Vor- und Nachteile.
Vorteile
Bei einem Mietkauf kann die Immobilie später mithilfe der Miete abbezahlt werden.
Der große Vorteil: Die Betroffenen können schon davor in ihrem Haus wohnen und es individuell einrichten. Diese Vorteile werden beim Mietkauf oft übersehen, da man normalerweise den gesamten Betrag zuvor zahlen muss.
Das bietet die ideale Möglichkeit, um zu sehen, ob es sich gut in dem Haus leben lässt oder nicht. Ein Fehlkauf wird dadurch praktisch ausgeschlossen, da es sich im Vorfeld testen lässt.
Ähnlich ist es beim Hauskauf in der Stadt. Derartige Vorhaben können meist mehrere Jahre dauern bis der Kauf komplett abgewickelt wurde. Auch die Zurückzahlung des Kredits benötigt eine gewisse Zeit.
Trotzdem kann es hin und wieder vorkommen, dass sich die Immobilie nach wenigen Wochen als unpassend entwickelt. Deswegen gibt es beim Mietkauf häufige die Option die Immobilie bei Nichtgefallen wieder zu verlassen.
Die betroffene Person wird also nicht an das Objekt gebunden, sondern kann selbst entscheiden. Betroffen sind folgende Immobilien:
- -> Haus
- -> Wohnung
- -> Haus/Wohnung auf dem Land
So haben Suchende eine große Auswahl an Immobilien und können sich flexibel an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen.
Darüber hinaus kann der Kunde selbst bestimmen, wann die Kaufentscheidung festgelegt werden soll. In vielen Verträgen gibt es meist einen Zeitraum von 6 Monaten, bei dem sich die Vertragsnehmer dann entscheiden müssen, ob sie das Objekt kaufen wollen oder nicht.
Zusammenfassung:
- -> Kauf kann ohne Zwang im Vertrag festgelegt werden
- -> Mietkauf ist eine Art Wohnen auf Probe
- -> wesentlich geringere finanzielle Belastung
- -> Rahmenbedingungen können individuell definiert werden
Der Mietkauf an sich ist in Österreich relativ bekannt. Dennoch denken nur die wenigsten über dieses Modell nach. Allerdings macht es durchaus Sinn und kann einige Vorteile mit sich bringen. Achte beim Mietkauf auf die Konditionen, die umgesetzt werden müssen.
Nachteile
Neben den Vorteilen gibt es auch den ein oder anderen Nachteil zu erwähnen. Beim Mietkauf gibt es also auch Bereiche, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Ein Nachteil beim Mietkauf ist, dass man zwar bereits in der Immobilie wohnen und leben kann, aber die Wohnung nur bedingt nach seinen eigenen Vorstellungen anpassen kann.
Der Kauf des Hauses ist eine Option, dennoch handelt es sich zuvor um eine ganz normale Miete. Das Objekt gehört nach wie vor dem Vermieter und dementsprechend können Änderungen nur nach Bestätigung oder bedingt durchgesetzt werden.
Auf jeden Fall möglich sind kleinere Renovierungsarbeiten sowie das Einrichten von Möbeln. Doch jeder Vermieter ist anders.
Darüber hinaus können große Umbaumaßnahmen nur vom Eigentümer durchgezogen werden. Renovierungen zu einem späteren Zeitpunkt ist nur möglich, wenn die Räume wieder aufgeräumt werden. Ansonsten entstehen keine weiteren Nachteile bei einem Mietkauf. Jedoch sollte man die bedingte Freiheit bei der Einrichtung nicht unterbewerten, die stark vom Vermieter abhängt.
Wie wird der Kaufpreis bei einem Mietkauf entwickelt?
Wie oben bereits erwähnt ist der Vermieter nicht verpflichtet nach dem Vertragsabschluss einen endgültigen Kaufpreis anzugeben. Diesen erfährt der Mieter erst, sofern er die Immobilie auch wirklichen kaufen möchte.
Sobald alle erforderlichen Rahmenbedingungen erfüllt wurden, wird das Haus oder die Wohnung zu einem marktüblichen Preis angeboten. Bei der Festlegung des Preises genießen die Genossenschaften freie Hand. Der Preis kann sich entweder mithilfe eines Gutachtens ermitteln lassen oder zu einem Fixpreis angeboten werden. Außerdem hat der Mieter keine Pflicht das Angebot anzunehmen. Das Mietverhältnis lässt sich somit unverändert fortsetzen.
Wie lässt sich ein passendes Mietangebot finden?
Meist ist es so, dass der Mietkauf gar nicht angeboten wird. Der Grund: Viele gehen automatisch davon aus, dass das Objekt danach gekauft wird. Das bedeutet, dass sich der Käufer sofort für den Kauf der Immobilie entscheidet und dieses per Kredit oder Überweisung bezahlen wird.
Deswegen sollte die Möglichkeit auf einen Mietkauf zunächst mit dem Vermieter diskutiert werden. Denn viele Verkäufer sind sich über diese Option gar nicht bewusst.
Eine kleine Erläuterung kann große Vorteile erbringen. Letztendlich entscheidet der Verkäufer, ob er die Option des Mietkaufes zieht oder nicht. Man sollte so früh wie möglich den Vermieter darüber in Kenntnis setzen bevor es zu spät ist.
Fazit
Der Mietkauf ist in Österreich aufgrund seiner verschiedenen Vorteile äußerst beliebt. Beim Mietkauf handelt es sich im Prinzip um eine ganz normale Miete mit der Möglichkeit nach Vertragsabschluss die Immobilie zu kaufen.
Die Miete gilt hier bereits als Anzahlung. Ein großer Vorteil ist, dass man bereits in der Immobilie leben kann. Leider gibt es Begrenzungen in Sachen Einrichtung. Größere Arbeiten dürfen nur mit Zustimmung des Vermieters erfolgen. Zudem gibt es zwei unterschiedliche Modelle. Entweder es wird ein fester Termin zum Kauf definiert oder man hat die Möglichkeit sich gegen den Kauf zu entscheiden. Letzteres bietet wesentlich mehr Flexibilität.