Die Matura stellt den höchsten Schulabschluss und gilt als wichtige Voraussetzung, wenn Sie später ein Studium beginnen möchten.
Doch aus welchen Gründen auch immer, haben Sie es während der regulären Schullaufbahn nicht geschafft, das Matura erfolgreich zu absolvieren und eher dafür entschieden, eine Berufsausbildung zu beginnen. Merken Sie im späteren Verlauf Ihres Lebens, das die Matura für Ihre Wunschkarriere dennoch von hoher Bedeutung ist, dann können Sie die Matura auch in fortgeschrittenem Alter noch nachholen.
Der reguläre Zeitpunkt der Matura
Sie sollten allerdings zunächst verstehen, wann die Matura während der regulären Schullaufbahn absolviert wird. In Österreich gibt es verschiedene Schultypen und bei denen werden die Matura zu unterschiedlichen Zeitpunkten absolviert.
Bei der allgemeinbildenden höheren Schule absolvieren Sie die Maturaprüfung bereits nach dem 12. Schuljahr. Bei einer berufsbildenden höheren Schule dauert der ganze Prozess ein Jahr länger und hier wird die Matura nach dem 13. Schuljahr abgelegt.
Die Matura wird jeweils an der Schule abgelegt, auf der Sie zuletzt anwesend waren. Wenn Sie allerdings von der Schule abgegangen sind, ohne die Maturaprüfung zu absolvieren, ergeben sich natürlich Änderungen. Je nach Schule kann das Niveau der Prüfung leicht abweichen.

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Auch wenn es Bestrebungen gibt, das Prüfungsniveau zu vereinheitlichen wird die Prüfung zum Großteil noch individuell von den Schulen organisiert. Diese senden die Prüfungsfragen an den Landesschulrat, welcher die Fragen abnimmt und freigibt.
Seit 2017 gibt es jedoch die Änderung, dass eine Zentralmatura durchgeführt wird. Jeder Prüfling erhält also die gleichen Fragen und dadurch wird eine bessere Vergleichbarkeit gewährleistet. Dennoch sollten Sie bedenken, dass das Niveau der Vorbereitung weiterhin von der Schule abhängig ist, auf dem Sie die Matura nachholen wollen.
Die Ergebnisse der Matura erfolgen durch die jeweiligen Schulen und Lehrer. Um eine Objektivität zu gewährleisten, muss die Benotung aber vom Landesschulrat kontrolliert werden.
Wie kann die Matura nachgeholt werden?
Für das Studium ist die Matura erforderlich und diese als Grundvoraussetzung, um ein Studium beginnen zu wollen. Haben Sie nach der Schule direkt eine Berufsausbildung begonnen und nicht die Matura abgelegt, dann könnte der Wunsch nach einem Studium nach der Berufsausbildung durch die fehlende Matura eingeschränkt werden.
Nur in Ausnahmefällen ist keine Matura erforderlich, diese Fälle sind aber selten und daher sollten Sie für das Studium die Matura nachholen.
Es gibt einige Möglichkeiten die Matura nachzuholen. Dazu gehören zum Beispiel die Maturaschule, die Berufsreifeprüfung und das Abendgymnasium. Welche dieser Möglichkeiten Sie nutzen hängt davon ab, wie viel Zeit Sie in die Matura investieren können.
Sind Sie nebenbei noch berufstätig und möchten die Matura neben der Berufstätigkeit erwerben oder haben Sie die Möglichkeit sich voll und ganz auf die Maturaprüfung zu konzentrieren? In jedem Fall werden Sie merken, dass die Anforderungen an die Prüfung relativ hoch sein können und Sie jede Menge Arbeit in die Vorbereitung stecken müssen. Zudem kann es eine Herausforderung darstellen wieder zu lernen und sich auf eine Prüfungssituation vorzubereiten, wenn Sie schon lange von der Schule abgegangen sind.
Die unterschiedlichen Matura-Typen
Bei der Matura müssen Sie bedenken, dass es mehrere Typen gibt, die als Voraussetzung für das Studium benötigt werden. Die Matura der allgemeinbildenden höheren Schule ist vom Typ her die Matura, die Ihnen am meisten Möglichkeiten eröffnet.
Mit dieser Matura können Sie uneingeschränkt jeden Studiengang absolvieren und je nach eigenem Interesse einschreiben. Diese Matura erhalten Sie in der Maturaschule und wenn Sie dort die Prüfung erfolgreich bestehen erhalten Sie die uneingeschränkte Matura.
Als Voraussetzung für den Zugang zur Maturaschule wird ein Schulabschluss der achten Schulstufe benötigt und Sie müssen älter als 15 Jahre sein.
Die Maturaschule stellt die Oberstufe eines Gymnasiums dar und dementsprechend werden auch die Inhalte wiederholt. Sie müssen sich also darauf vorbeireiten in den Naturwissenschaften wie Physik, Biologie und Chemie fit zu sein. Im späteren Verlauf können Sie sich in einem bestimmten Bereich spezialisieren, die Grundbildung bleibt jedoch immer die gleiche und entspricht dem Lerninhalt, der auch auf der Oberstufe in der Schule vermittelt wird.
Gelehrt wird nach einem Stundenplan oder je nach Schule kann der Plan auch wie ein Semester an der Universität strukturiert sein. Als Basisfächer werden durchgehend Mathematik, Deutsch und Englisch gelehrt.
Die Oberstufe besteht in der Schule aus vier Semestern und diese müssen auch im Rahmen der Maturaschule durchlaufen werden. Dies bedeutet, dass Sie nach insgesamt zwei Jahren zur Maturaprüfung zugelassen werden. Eine Besonderheit besteht allerdings, wenn Sie schon über bestimmte Vorkenntnisse verfügen.
Haben Sie zum Beispiel die Schule in der gymnasialen Oberstufe abgebrochen oder im Rahmen der Berufsausbildung bestimmte Lerninhalte vermittelt bekommen, dann können Sie auch in einem höherem Semester einsteigen.
In jedem Fall bedeutet dies allerdings, dass Sie eine hohe Motivation mitbringen und viel Zeit investieren müssen.
Die Vorbereitung und die Semester werden an einer Maturaschule absolviert. Die eigentliche Prüfung findet aber auf einer öffentlichen Schule statt. Für die Prüfung müssen Sie sich nochmal im Voraus anmelden.
Der Unterricht an der Maturaschule findet im Ganztagsbetrieb statt. Das heiß, dass Sie wie in der Schulzeit von Montag bis Freitag in die Schule gehen und etwa ab 8:30 Uhr mit dem Unterricht beginnen.
Die Kosten für das Nachholen der Matura hängen von der Schule und dem Anbieter ab. Diese belaufen sich aber gerne auf 3.000 Euro pro Schuljahr. Steigen Sie also in einem höherem Semester ein, dann können Sie eine Menge Geld sparen.
Die Matura am Abendgymnasium
Sind Sie beruflich weiterhin sehr eingespannt und haben nicht die Möglichkeit sich voll und ganz auf die Matura zu konzentrieren, dann können Sie die Prüfung auch auf einem Abendgymnasium absolvieren.
Die Abendgymnasien sind allerdings nur in den größeren Städten Österreichs vorhanden, sodass Sie hier mit einer sehr begrenzten Auswahl rechnen müssen. Gerade in ländlichen Gebieten wird es schwerfallen ein Abendgymnasium finden zu können.
Das Abendgymnasium können Sie ab dem Alter von 17 Jahren besuchen. Ein Vorteil ist, dass der Unterricht komplett kostenlos ist. Sie müssen also keine Schulgebühren bezahlen.
Zudem ist der Unterricht modular aufgebaut und für jedes Modul finden Prüfungen statt. Sie haben also die Möglichkeit mehr Einfluss auf die Gestaltung des Semesterplans zu nehmen und diesen nach Ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Haben Sie kaum eine Möglichkeit die Unterrichtseinheiten zu besuchen, können Sie die Matura auch im Fernstudium am Abendgymnasium erwerben. Hierbei werden Ihnen die Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt und Sie müssen diese im Eigenstudium verinnerlichen. Dennoch finden in der Regel zwei Unterrichtsabende in der Woche als Präsenzstudium statt.
Sie erhalten am Abendgymnasium die allgemeine Matura, mit der Sie sowohl an der Universität als auch an der Fachhochschule studieren dürfen.
Anbieter in Österreich – Wo kann ich die Matura nachholen?
Sind Sie auf der Suche nach einem Anbieter für das Nachholen der Matura, dann gibt es zum Beispiel mit dem „Institut Bildung Freude Inklusive“ (BFI) einen Anbieter in Salzburg, der das Bestehen der Matura zu seiner Hauptaufgabe gemacht hat.
Die Erfolgsquote des BFI ist überdurchschnittlich hoch und wenn Sie dennoch die Prüfung nicht erfolgreich ablegen, können Sie diese kostenlos wiederholen. Wenn Sie sich für diese Angebote interessieren, können Sie einen Info-Abend besuchen und sich über die Details aufklären lassen.