In Österreich soll eine Reform zur Arbeitslosenversicherung kommen. Die Lobbyorganisation Agenda Austria, hat bereits einen ersten Vorschlag verkündet. Die Kernbotschaft des Vorschlages ist die Erhöhung der Lohnersatzrate, diese soll dann mit der Zeit der Erwerbslosigkeit immer weiter sinken.
Die Notstandshilfe könnte durch dies Verfahren ersetzt werden. Die Partnerin-Einkommensberechnung wurde vor kurzem abgeschafft, dadurch würden Frauen viele ihrer Vorteile verlieren. Ältere Menschen, welche bereits Jahrzehntelang eingezahlt haben, müssen ebenfalls mit recht hohen Einbußen rechnen.
Das Finanzministerium brachte Ende Mai letzten Jahres eine Studie heraus, bei welcher es um eine Veränderung des Arbeitslosengeldes in Österreich geht. Durch die neue Bundesregierung in Österreich ist das Thema einer Reform der Arbeitslosenversicherung wieder sehr in den Vordergrund gerückt.
Das derzeitige System der Arbeitslosenversicherung lässt sich in vielen Bereichen verbessern und muss an die jetzigen Rahmenbedingungen der Gesellschaft und der Zeit angepasst werden. Einige Rufe wurden laut, dass es einen Missbrauch der Versicherungsleistungen gibt.
Durch strengere und auch verbesserte Kontrollen der Arbeitslosenversicherung, soll es möglich sein, die Arbeitslosigkeit zu reduzieren.
Ein weiteres Problem ist, dass einige Erwerbslose unter den gegebenen Konditionen und auch zu den niedrigen Löhnen nicht bereit sind zu arbeiten. Andere Punkte sind die Arbeitszeiten, welche zu wenig Freizeit zulassen oder einfach mit einem Familienleben nicht vereinbar sind.
Doch da in Österreich derzeit ein Mangel an offenen Stellen herrscht ergeben die Maßnahmen keinen Sinn. Dies würde erst geschehen, wenn sich die Situation ändert und ein Mangel an Arbeitskräften herrschen würde.
Probleme der Reform
Es gibt bestimmte Vorgaben, ehe Erwerbslose aus der Versicherung Gelder beziehen können. Sie müssen sich für vorgegebene Beitragszeiten erst qualifizieren. Erst nachdem diese und auch weitere Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Versicherung in Anspruch genommen werden. Erwerbslose müssen daher selber ganz aktiv nach einem neuen Arbeitsplatz suchen und auch nachweisen können, dass sie sich nach auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind.
Auch Termine mit österreichischen Arbeitsmarktservice sind vorgeschrieben. An die Maßnahmen m
uss sich der Erwerbslose halten. Bei Missachtungen dieser Regeln oder bei Fehlverhalten gibt es Sperren, diese können 6 bis 8 Wochen betragen. Bei einem dritten Verstoß kann das Geld sogar komplett gestrichen werden. Das österreichische Arbeitslosengeldsystem zählt mit, zu den härtesten die es gibt.
Es stellt sich auch die Frage, ob das Geld aus der Arbeitslosenversicherung ausreicht, um das Existenzminimum zu erhalten.
Dauer und Höhe des Arbeitslosengeldes in Österreich
Die aktuellen Regeln lassen den Betrag stufenweise sinken. Dies zeigt noch einmal deutlich das Problem in Hinblick auf die Existenzsicherung. Vor allem Langzeitarbeitslose sind von diesem Problem betroffen.
Wer sich qualifizieren konnte für den Erhalt des Arbeitslosengeldes, dem stehen 55 % des letzten Einkommens zu.
Hierbei spielen aber auch die Dauer der geleisteten Beitragsjahre eine sehr wichtige Rolle. Der nächste Schritt ist die Notstandshilfe. Auch hier spielt die Dauer der Beitragsjahre und das letzte Einkommen eine Rolle. Wer länger in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, bekommt auch mehr Leistungen.
Auch die Notstandshilfe ist an die Dauer der Arbeitslosigkeit gestaffelt.
Zumutbarkeit für Betroffenen erweitern
Die neue Reform soll dem Leistungs- und Arbeitswillen der Erwerbslosen geschuldet sein. Doch ließe sich dieses Problem nur lösen durch eine Verschärfung der Arbeitslosigkeit.
Die Zumutbarkeitsbestimmungen sollen ausgeweitet werden. Der Druck auf die Erwerbslosen, in Bezug auf die Zumutbarkeit, würde immens steigen.
Eine Folge davon wären immer niedrigere Löhne und eine daraus folgende Erwerbsarmut. Für Erwerbslose hätte die Reform schon sehr weitreichende Konsequenzen. Die Kürzungen der Versicherungen soll den Erwerbslosen einen Anreiz geben selbst schnell neue Arbeit zu finden.
Allerdings würde die Reform auch eine höhere Erwerbsarmut sorgen. Aber auch die Chancen für die Erwerbslosen einen neuen Arbeitsplatz zu finden, kann dadurch sinken.
Wie wird das Arbeitslosengeld berechnet?
Das Arbeitslosengeld setzt sich aus dem Grundbetrag, evtl. einem Ergänzungsbetrag und auch einem evtl. Familienzuschlag zusammen. Wie dieses sich ganz genau bei jedem zusammensetzt, hängt ganz von der individuellen Lebens- und Arbeitssituation ab.
Wie lange Anspruch auf Arbeitslosengeld?
Grundsätzlich erhält ein Erwerbsloser 20 Wochen lange Arbeitslosengeld. Dies ist das Minimum, wie lange ein Erwerbsloser Arbeitslosengeld bekommt.
Die Dauer kann sich erhöhen, wenn:
- 3 Jahre in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt wurde: auf 30 Wochen
- ab einem Alter von 40 Jahren, in den letzten 10 Jahren mindestens 6 Jahre lang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt wurde: auf 39 Wochen
- ab einem Alter von 50 Jahren, in den letzten 15 Jahren mindestens 9 Jahre in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt wurde: auf 52 Wochen
- eine berufliche Rehabilitationsmaßnahme erfolgreich absolviert wurde: auf 78 Wochen
- eine Schulung besucht wird, die im Rahmen einer Arbeitsstiftung stattfindet: auf 3 bis max. 4 Jahre
Wie wird Arbeitslosengeld beantragt? – Antrag auf Arbeitslosengeld in Österreich 2019
Damit Erwerbslose Arbeitslosengeld erhalten können, müssen sie sich arbeitslos melden und das Arbeitslosengeld beantragen. Dies muss persönlich beim AMS geschehen. Mitzubringen sind die eCard und ein amtlicher Lichtbildausweis, dies kann ein Reisepass oder Personalausweis sein.
Es ist auch möglich sich online über das eAMS-Konto arbeitslos zu melden. Hierfür wird ein eAMS-Konto eröffnen und können dort das Arbeitslosengeld beantragen. Dann hat der Antragsteller 10 Tage Zeit sich persönlich beim AMS zu melden.
Den Antrag sollte jeder Antragssteller zur angegebenen Frist wieder zurückbringen, ebenso wie die erforderlichen Dokumente, welche auf Seite 6 des Antragsformulars zu entnehmen sind. Nur so kann das Arbeitslosengeld rechtzeitig ausgezahlt werden.