Der Kauf beziehungsweise der Bau bei einem Haus ist mit vielen Kosten verbunden. Ein durchschnittliches Haus in Österreich bewegt sich um die 300.000,00 €. Das Grundstück sowie zusätzliche Kosten dürfen nicht vergessen werden.
Sie machen einen beachtlichen Teil des Gesamtpreise aus und gehören zu den laufenden Kosten. Bei jedem Hausbau benötigt es eine genaue Kalkulation für die Hausanschlüsse.
Deswegen muss man bei der Erschließung eines Grundstücks mit Erschließungs- sowie Anschlusskosten rechnen. Deswegen empfiehlt es sich bei der Planung ausreichend Zeit zu nehmen. Es gibt verschiedenen Anschlüsse, die unterschiedliche Kosten auf sich ziehen. Welche das sind und worauf es noch zu achten gibt, wird im folgenden Artikel erklärt.
Wie hoch sind die Kosten für Hausanschlüsse in Österreich?
Generell sollte man bei der Erschließung der Anschlusskosten mit etwa 8.000,00 € rechnen. Allerdings kann es aufgrund des Wohnortes und der Anzahl der notwendigen Anschlüsse große Unterschiede geben.
Die Kosten sind unter anderem bei folgenden Posten fällig:
- -> Strom
- -> Wasser
- -> Kanal
- -> Telefon & Internet
- -> Gas
Aus diesem Grund sollte man beim Bau eines Hauses die Versorgung für die Baustelle nicht in der Rechnung vergessen. Diese müssen schließlich mit Strom und Wasser versorgt werden, um arbeiten zu können.
Ein großer Vorteil in Österreich sind die Förderungen. Abhängig vom Anschluss und dem Bundesland besteht die Möglichkeit eine finanzielle Forderung zu erhalten.
Diese wird beispielsweise in Niederösterreich bei Maßnahmen für eine Sanierung von Kanälen oder ähnliches angeboten. In Oberösterreich hingegen gibt es sogar die Möglichkeit einen nachträglichen Fernwärmeanschluss zu fördern. Von Bundesland zu Bundesland kann es zu Unterschieden kommen. Genaue Auskunft gibt hier gibt der Gemeinderat.

Wichtig: Kosten für Anschlüsse rechtzeitig mit einplanen!
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Wo wird der Stromanschluss beantragt?
Damit man einen Stromanschluss bekommen kann, muss man sich zunächst an den zuständigen Netzbetreiber wenden. Dort wird dann der sogenannte Netzzutritt beantragt. Das dafür benötige Formular lässt sich oft auf der Webseite des Anbieters finden.
Nach dem Ausfüllen kann es mehrere Tage bis Wochen dauern, bis eine Antwort kommt. Sobald der Antrag angenommen wurde, kann auch der Hausanschluss hergestellt werden. Für dieses Vorhaben braucht es jedoch einen geprüften Elektriker. Danach geht es an den Stromliefervertrag. Hier lohnt sich ein ordentlicher Vergleich, denn es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichen Anbietern.
Nach einem ordentlichen Vergleich sollte nun der passende Anbieter gefunden worden sein. Hierbei muss dem Lieferanten der genaue Termin mitgeteilt werden, wann die Stromlieferung genutzt werden soll. Nach dem Abschluss eines Netznutzungs- und Stromliefervertrag kann das Haus mit Strom beliefert werden.
Worauf muss bei der Wasserversorgung geachtet werden?
Neben der Stromversorgung spielt auch das Wasser eine entscheidende Rolle. Dabei sollte das geplante Gebäude über einen sogenannten Aufenthaltsraum verfügen. Das ist in Österreich unter anderem eine Voraussetzung, um mit gutem Trinkwasser versorgt zu werden.
Auch hier gibt es wieder Unterschiede zwischen den Bundesländern. Bei manchen Bundesländern muss auch ein Löschwasser als Nachweis erbracht werden.
Bei einem bestehenden Wasseranschluss
Wie oben bereits erwähnt erfolgt der Antrag für den Anschluss an das Hausnetz bei der zuständigen Gemeinde. Weitere Details erhält man beim örtlichen Wasserwerk. Zudem hängen die Gebühren stark von dem Widmungsgebiet ab.
Kanalplan und Kanalgebühren – enorm wichtig für die Baubewilligung
Abhängig von der Rechtslage vom jeweiligen Bundesland können die Gebühren für den Kanal unterschiedlich hoch ausfallen. Die genaue Höhe der Kanalgebühren kann also nicht bestimmt werden. Viele der Gemeinen verlangen einen Kanalplan als Voraussetzung. Nur so erhält man eine Bewilligung für den Bau.
Wo kann man sich für den Gasanschluss schlau machen?
Im Idealfall wird sich hier an den Installateur vor Ort gewendet. Dieser hat viel Erfahrung und weiß genau welche Dimensionen bei Hausanschlüssen zu erwarten sind.
Weitere Details sowie Kosten über den Anschluss lassen sich beim örtlichen Versorgungsunternehmen in Kenntnis bringen. Die Herstellung an sich erfolgt meist durch eine Baufirma oder das Versorgungsunternehmen selbst. Wie auch bei anderen Dingen hängt es stark vom Bundesland ab.
Wie wird ein Hausanschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung beantragt?
Jedes Gebäude mit einem Aufenthaltsraum (dazu zählen auch Wohnhäuser) müsse mit einem gesundheitlich und einwandfreien Trinkwasser versorgt werden.
Außerdem verlangen manche Bundesländer den Nachweis von Löschwasser. Sollte aber bereits ein Anschluss vorhanden sein, kann man die Inbetriebnahme gleich dem örtlichen Wasserversorger melden.
Folgende Dinge sollten vor der Inbetriebnahme geprüft werden:
- -> Reicht der bestehende Anschluss aus? (Durchmesser vom Rohr, Druck)
- -> Wo genau befindet sich der Wasserzähler?
- -> In welchem Zustand befindet sich die Anlage zu den kommenden Bauarbeiten?
Dennoch kann es sein, dass kein Wasseranschluss vorhanden ist. In diesem Fall sollte man prüfen, ob es in der Nähe eine öffentliche Trinkwasserleitung gibt. Solche Infos lassen sich unter anderem beim Wasserversorger einholen.
Der Antrag für das Trinkwasser sowie deren Zuleitung zum Grundstück wird bei der Gemeinde beantragt.
Selbst zu Beginn der Arbeiten lässt sich ein provisorischer Wasseranschluss beantragen. Dieser wird nach der echten Fertigstellung in einen fixen Wasseranschluss umgewandelt.
Was gibt es bei einem Kanalanschluss zu beachten?
Im Großen und Ganzen muss sich jede Person bei Fragen oder einer Bewilligung in Sachen Kanalanschluss an die Gemeinde oder den Magistrat wenden.
Welche Abteilung für den Fall zuständig ist, wird vor Ort mitgeteilt. Sollte der Baugrund nicht weiter als 30 Meter vom bestehenden Straßenkanal entfernt sein, muss lediglich das Abwasser unterhalb der Verkehrsfläche in den Kanal geleitet werden.
Nicht selten ist es erforderlich, dass der Kanalplan ausgearbeitet werden muss, bevor es zu einer Änderung am vorhandenen Kanalanschluss kommen kann. In vielen Gemeinden ist für die Erteilung eine Baubewilligung erforderlich.
Welche Unterlagen werden bei einem Kanalanschluss benötigt?
Generell werden folgende Unterlagen benötigt:
- der Kanalplan
- eine Baubewilligung
- eine Aufgrabungsbewilligung (nicht immer erforderlich)
Sollte kein Kanalanschluss zur Verfügung stehen, gibt es die Möglichkeit das Wasser in einer sogenannten Senkgrube zu sammeln. Jedoch müssen auch derartige Gruben ordentlich geplant werden.
Je nach Zustand kann eine Genehmigung erforderlich sein. Je nach Bundesland können die Kosten für einen Kanalanschluss schwenken. Die genaue Höhe kann nur bei der zuständigen Behörde erfragt werden.
Antrag von Telefon- und Internetanschluss
Zum Hausanschluss gehört auch das Telefon sowie das Internet. Bei einem Neubau gibt es zwei Möglichkeiten:
- 1) oberirdische Versorgung
- 2) unterirdische Versorgung
Die Leitungen sollten etwa 60 cm tief verlegt werden. Zudem empfiehlt sich ein Abstand von 30 cm. Idealerweise sind die Anschlussmöglichkeiten in den Wohnräumen bereits im Voraus geplant worden.
Fazit
Die eigenen vier Wände ist ein Traum von vielen Menschen in Österreich. Allerdings sind beim Kauf oder Bau eines Hauses große Kosten im Spiel. Ein durchschnittliches Haus bewegt sich bei etwa 300.000,00 €. Je nach Ort und Bundesland kann es zu Abweichungen kommen.
Jedoch ist ein Haus nichts ohne seine Anschlüsse. Die wichtigsten Anschlüsse sind Strom, Wasser, Gas, Internet, Telefon sowie der Kanal. Viele Fragen über den Hausanschluss lassen sich bei der zuständigen Behörde beantworten. Manche verlangen sogar einen genauen Kanalplan. Schon bei der Auswahl des Stromliefervertrags kann viel falsch gemacht werden. Deswegen sollte man sich entsprechend Zeit nehmen und die Angebote miteinander vergleichen.