Preise werden durch Nachfrage und Angebot bestimmt.
Das heißt, je weniger von einem bestimmten Gut vorhanden sind und je mehr Menschen es gerne haben möchten, desto höher ist der Preis. Auf der anderen Seite gilt das Prinzip: Je größer das Angebot ist und, umso größer der Wettbewerb der Anbieter ist, desto geringer ist der Preis.
Der Arbeitsmarkt arbeitet nach dem gleichen Prinzip, nur das der Preis von den Lohnkosten abhängig ist. Viele Arbeitnehmer arbeiteten in Vollzeit für einen geringen Stundenlohn.
Damit Lohnarmut vermieten wird, wurde zunächst in Deutschland ein Mindestlohn eingeführt. Dieser beträgt gegenwärtig (Stand: Januar 2019) 9,19 Euro brutto pro Stunde. Aber gibt es einen Mindestlohn auch in Österreich?
Alles was man wissen muss
- In Österreich gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn
- Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben sich in vielen Bereichen auf Tarifverträge festgelegt, welche die Zahlung eines Mindestlohns vorsehen
- Viele Arbeitnehmer verdienen nicht weniger als 1500 Euro brutto
Wird in Österreich der Mindestlohn bezahlt?
Nicht jeder Anspruch auf ein Mindesteinkommen, da es keine verbindliche Lohnuntergrenze gibt. Allerdings gibt es in manchen Branchen Kollektivverträge und ab und zu auch Mindestlohntarife, welche einen bestimmten Lohn vorsehen.
Die Kollektivverträge werden sowohl von Vertretern der Arbeitnehmer- als auch von Vertretern der Arbeitgeberseite ausgehandelt und enthalten die wesentlichen Pflichten und Rechte beider Seiten.
Das Mindesteinkommen erhalten viele Arbeitnehmer, welche ihre Arbeit in einem Betrieb verrichten, welcher einer Wirtschaftskammer angehört.
Diese hat sich in der Vergangenheit auf bestimmte Mindestlöhne geeignet. Dementsprechend kann der Mindestlohn in Österreich je nach Branche unterschiedlich hoch ausfallen. Allerdings beläuft sich die Untergrenze auf mindestens 1.500 Euro.
Es kann sich durchaus lohnen, darauf Acht zu geben, wo man in der Wirtschaft landet. Diese Wahl kann erhebliche Auswirkungen auf den Netto-Lohn haben.
Wie oft wird der Mindestlohn erhöht?
Ob und wie oft der Mindestlohn angehoben wird, hängt in erster Linie davon ab, welche Vorgaben der Kollektivvertrag macht. In der Regel sieht er eine jährliche Erhöhung vor. Außerdem darf man sich häufig über höheren Mindestverdienst mit zunehmender Länge der Berufstätigkeit freuen. Je länger man also bereits im Berufsleben steht, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man besser bezahlt wird.
Der Mindestlohn in Österreich erhöht sich nicht nur durch die größere Berufserfahrung, sondern auch, wenn man andere Aufgaben zugewiesen bekommt. Bevor man sich solchen Änderungen zustimmt, sollte man sich daher mit den tariflichen Aufgaben vertraut macht.
Mindestlohn im europäischen Vergleich
Der Mindestlohn in Österreich ist im Vergleich durchaus höher, als in den anderen Ländern. Durch den flächendeckenden Mindestlohn von 1.500 Euro pro Monat werden 10,09 Euro stündlich verdient. Das ist deutlich mehr als beispielsweise in Deutschland und Großbritannien.
Der Gesetzgeber in Österreich verkündet, dass der gesetzliche Mindestlohn für alle Arbeitnehmer/innen bis zum Jahr 2020 erreicht wird.
Welcher Lohn sollte bei einem Vertragsabschluss angenommen werden?
Wenn man in Österreich einen Arbeitsvertrag abschließen möchte, dann sollte man genau wissen, was man in der Stunde brutto verdient. Hierbei muss man genau kalkulieren, wie sich der Lohn zusammensetzt und wie viele Stunden man im Monat arbeiten muss.
Bei einer Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche beläuft sich der Lohn auf 1.360 Euro, wenn der Mindestlohn bei 8,50 Euro pro Stunde liegt.
Über das Internet kann man ohne Probleme nach entsprechenden Referenzwerten suchen. Meistens ist der Lohn nicht nur vom Job und der Branche abhängig, sondern auch von der Qualifikation.
Gibt es zum Mindestlohn Urlaubs- bzw. Weihnachtsgeld?
Wer in Österreich einen Job ausüben möchte, sollte sich im Vorhinein darüber informieren, ob man zusätzlich Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld bekommt. Es ist möglich, dass Weinachts- und Urlaubsgeld zusätzlich ausbezahlt werden.
Allerdings beruht das auf freiwilliger Basis, das bedeutet, es gibt keinen Anspruch darauf. Dementsprechend sollte man bei Gehaltsverhandlungen nachfragen, welche Sonderleistungen bzw. Bonusleistungen bezahlt werden.
In sämtlichen Branchen ist es üblich, dass nicht nur der Mindestlohn bezahlt wird, sondern auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Außerdem wird häufig ein weiterer Bonus ausbezahlt, dieser ist aber branchenabhängig. Einige Branchen zahlen einen Bonus, welcher erfolgsabhängig ist. Dieser hängt davon ab, wie erfolgreich ein Geschäftsjahr gewesen ist.
Welche Branchen zahlen einen besonders guten Lohn?
Es gibt in Österreich zahlreiche Branchen, in denen ein besonders guter Lohn gezahlt wird. Traditionell gesehen werden im Bankbereich und Versicherungen besonders gute Löhne bezahlt. Jedoch wurde hier das Arbeitsumfeld in den letzten Jahren deutlich schwieriger.
Im Bereich der Pharmaindustrie und Chemie wird ein überdurchschnittlicher Lohn bezahlt. Beide Branchen sind dafür bekannt ein gutes Gehalt zu zahlen. Somit sind auf jeden Fall gute finanzielle Fakten geschaffen.
Auch im Bereich der IT und Elektrotechnik werden sehr gute Löhne bezahlt. In der Regel erhalten Projektleiter und IT Berater ein deutlich höheres Gehalt, als es in anderen Berufsklassen der Fall ist.
In folgenden Bereichen werden besonders gute Gehälter bezahlt:
- Banken
- Versicherungen
- Chemieindustrie
- Pharmaindustrie
- Elektronik
- IT und Technologie
Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Branchen, in denen man auf ein gutes Gehalt hoffen kann. Doch in vielen Fällen ist das Gehalt abhängig von der Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber.
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn nicht. Durch die Tarifverträge erhalten die Arbeitnehmer in Österreich de facto ein Mindestgehalt, welches von der Wirtschaftskammer und Gewerkschaften ausgehandelt wurde.
Doch dieser Mindestlohntarif ist nicht in allen Branchen gleich. Aber es wurde vereinbart, dass die Untergrenze mindestens 1500 Euro brutto beträgt. Wer sich also von kollektivrechtlichen Bestimmungen freuen darf, darf nicht weniger als diese Summe am Monatsende erhalten.